Heizkörper austauschen lassen: Kosten und Förderung einer sinnvollen Modernisierung

• Heizkörper können mit der Zeit kaputtgehen und zum Beispiel Lecks bekommen oder durchrosten.
• Die vorhandenen Heizkörper haben innen so viel Kalk und Rost angesetzt, dass sie nicht mehr effektiv arbeiten.
• Sie haben die bestehende Heizung durch eine moderne Heizung ersetzt und möchten auch die Heizkörper modernisieren. Ein Grund hierfür stellen ineffiziente Heizkörper oder ein veraltetes Design dar.
• Sie haben auf eine Wärmepumpe oder Solarthermieanlage umgestellt. Hier passen die Heizkörper nicht mehr, da die neuen Anlagen mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur arbeiten.
• Sie möchten das Raumklima verändern und so auf andere Heizkörpervarianten umstellen.
• Sie möchten einen Altbau sanieren oder haben diesen saniert. Anschließend könnte es sein, dass die Heizkörper an ungünstigen Stellen stehen.
• Die alten Heizkörper passen nach der energetischen Sanierung nicht mehr zur gewünschten Energieeffizienz.

Betrachten Sie alle Gründe, so stellen Sie Folgendes fest:

• Wenn Sie Heizkörper austauschen lassen, können Sie Energie sparen
• Ihre Mieter freuen sich über niedrigere Heizkosten

• Bei den Heizkörpern blättert Lack ab, die Heizkörper arbeiten jedoch energiesparend. Solche Heizkörper können Sie lackieren. Selbstverständlich bleibt die Entscheidung, ob Sie die Heizkörper austauschen oder lackieren, Ihnen überlassen.
• Sie haben auf Fußbodenheizung oder andere moderne Alternativen umgestellt. Dann können die Heizkörper im Notfall genutzt oder zusätzlich verwendet werden.

Eine Ausnahme regelt jedoch, dass der Vermieter die Heizung tauschen darf, wenn dies von der Energieeinsparverordnung verlangt wird:

• Die Energiesparverordnung wurde im Jahr 2002 ins Leben gerufen und stellt eine Zusammenführung der Wärmeschutzverordnung und Heizungsanlagenverordnung dar.
• Seit 2020 gilt das GEG, das jedoch einfacher einzuhaltende Regeln besitzt
• Laut EnEV müssen Heizkessel erneuert werden, die älter als 30 Jahre sind und nach 1985 eingebaut wurden. Betroffen sind Öl- und Gasheizungen, die mit einem Standardkessel oder Konstanttemperatur-Kessel betrieben werden.
• Eine Pflicht zum Austausch der Heizkörper wird über das Gesetz nicht definiert

Erneuert der Vermieter im Rahmen des EnEV´s, so werden häufig gleichzeitig die Heizkörper ausgetauscht. Nur so kann die gesamte Anlage energiesparend arbeiten. Beachten Sie jedoch, dass der Vermieter laut Gesetz das Recht hat, elf Prozent der entstehenden Kosten auf den Mieter umzulegen. Hierbei gilt: Die Umlage muss auf alle Mieter geschehen. So fällt die Mieterhöhung geringer aus, wenn sich mehr Mietwohnungen in einem Haus befinden.

Achtung: Gliederheizkörper werden häufig als unmodern bezeichnet und befinden sich meistens noch in einem Altbau. Solche Heizkörper arbeiten ebenfalls mit Konvektionswärme, weshalb sie oft ausgetauscht werden.

Konvektionswärme bedeutet, dass sich durch die Wärmeabgabe die Luft bewegt und deshalb Staub aufgewirbelt wird. Deshalb entsteht ein ungesundes Raumklima. Bei der Strahlungswärme wird die Wärme ohne Luftbewegung abgegeben – hier erfolgt die Wärmeabgabe direkt und linear.

• um beim Heizkörper austauschen eine Förderung zu erhalten, muss der Austausch im Rahmen einer energetischen Sanierung erfolgen
• eine Förderung erhalten Sie für den Tausch des Wärmeerzeugers und für Heizkörper
• die Höhe vom Zuschuss ist davon abhängig, welchen Energiestandard die Mietwohnung oder das Eigenheim nach der Sanierung besitzt
• wird ein Effizienzstandard 40 erreicht, beträgt der Zuschuss von der KfW bis zu 45 Prozent
• wird nur ein Effizienzhaus 100 erreicht, zahlt die KfW knapp 28 Prozent dazu
• verschiedene Förderprogramme bezuschussen nur die Investitionskosten oder auch die Tilgungskosten
• gefördert wird auch ein Mehrfamilienhaus
• Sie müssen den Zuschuss vor Beginn der Sanierung beantragen
• Beantragen Sie die Fördermittel immer mit einem Energie-Fachmann. Dieser kennt die aktuelle Gesetzeslage und kann das Maximum beantragen. Manchmal wird die Förderung nur ausgezahlt, wenn sie von solch einem Experten beantragt wird.

Wenn Sie Heizkörper austauschen, kommt zusätzlich eine Förderung über den Staat infrage. Hierbei kann der Zuschuss bis zu 50 Prozent betragen, wenn es sich um ein Bestandsgebäude handelt. Das entsprechende Programm trägt den Namen Bundesförderung effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM). Diese Förderung wird über die BAFA ausgezahlt.

Tipp: Nicht nur die Investitionskosten werden bezuschusst, Sie können ebenfalls eine Förderung für die Handwerkerkosten erhalten. Wenn Sie nur Heizkörper erneuern lassen, muss es sich um Niedrigtemperatur-Heizkörper handeln. Ferner gilt: Der Zuschuss wird erst nach Abschluss der Sanierungsarbeiten gewährt.

Welche Vor- und Nachteile sind mit der Erneuerung von Heizkörpern vorhanden?

Überlegen Sie noch, ob das Heizkörper austauschen sinnvoll ist? Nachstehende Vor- und Nachteile könnten Ihnen bei der Entscheidung helfen:

1. Sie möchten nur die Heizkörper modernisieren, aber die bestehende Heizanlage lassen? In diesem Fall erhalten Sie ebenfalls eine Förderung, wenn die vorhandene Heizanlage eine Vorlauftemperatur von maximal 60 Grad hat. Dann dürfen Sie für passende Heizkörper eine Förderung beantragen.
2. Nutzen Sie vor einer energetischen Sanierung eine entsprechende Beratung. Die Hälfte dieser Kosten können Sie ebenfalls im Rahmen einer Förderung zurückbekommen. Zudem weist Sie der Experte auf alle Möglichkeiten hin.
3. Moderne Heizkörper sind nicht nur energiesparend. Sie haben ein modernes Design und wärmen per Strahlungswärme.
4. Neue Heizkörper lassen sich einfacher reinigen.
5. Stellen Sie Ihre Heizanlage auf Biogas oder gar auf Solarenergie um, erhöht sich der Zuschuss der Förderung.
6. Führen Sie eine umfangreiche energetische Sanierung durch, erhöht sich ebenfalls der Zuschuss. Zugleich verringern Sie Ihre Heizkosten, wenn Sie auch die Wände dämmen oder neue Fenster einsetzen.
7. Lassen Sie Heizkörper erneuern, bieten viele Betriebe ein Paket an, das anfallende Wartungskosten beinhaltet. Hier lohnt sich immer ein Kostenvergleich.
8. In der Regel wird beim Austausch der Heizkörper die Heizung abgeschaltet. Das dient der Sicherheit. Ein Heizkörper austauschen im laufenden Betrieb ist jedoch möglich. Hierzu schließen Sie das Rücklaufventil und lassen Luft ab.