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Heizung erneuern: Kosten, Förderung und Pflichten für Altbau-Modernisierungen

Buderus HeizungenErneuerbare Energien nehmen einen immer wichtigeren Stellenwert in vielen Lebensbereichen ein. Das gilt auch für die Beheizung des Eigenheims oder der Mietwohnung. Durch den Wechsel von einem alten System auf eine neue Anlage lassen sich Emissionen und Heizkosten sparen. Tatsächlich müssen Hausbesitzer die Heizung austauschen, wenn diese älter als 30 Jahre ist und nicht bereits mit erneuerbaren Energieträgern betrieben wird. Welche Kosten und Pflichten auf Sie als Eigentümer zukommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise kommt es darauf an, ob Sie einfach nur die bestehende Heizung nachrüsten möchten oder ob das gesamte System inklusive Heizungsrohre ausgetauscht werden muss. Wir haben etwas Licht in den Dschungel aus verschiedenen Regelungen gebracht und diesen Ratgeber für Sie zusammengestellt, damit Sie beim Heizung Erneuern alle Pflichten berücksichtigen und wissen, welche Kosten auf Sie zukommen.

Heizung erneuern im Altbau – die Vor- und Nachteile

Heizung erneuern: Kosten, Förderung und Pflichten für Altbau-ModernisierungenAuch wenn gesetzlich nur Gebäude als Altbau gelten, die vor 1949 errichtet worden sind, werden damit meist auch Bestandsobjekte gemeint. Wenn Sie sich dafür entscheiden, die Heizung zu erneuern, können Sie in Ihrem Altbau von vielen Vorteilen profitieren. Beispielsweise werden Sie in Zukunft mit großer Sicherheit weniger Nebenkosten zahlen.

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Damit Sie einen besseren Überblick bekommen, haben wir Ihnen die Vorteile kurz zusammengestellt:

  • Kosten sparen
  • Energie sparen
  • Umweltbilanz verbessern
  • Betriebssicherheit erhöhen
  • von Förderungen profitieren

Selbstverständlich dürfen auch die Nachteile nicht verschwiegen werden. Diese halten sich aber glücklicherweise in Grenzen.

  • beim Heizung erneuern entstehen Kosten
  • Heizsystem fällt für die Dauer der Erneuerung aus
  • Heizung austauschen ist Pflicht

Heizung austauschen – welche Möglichkeiten gibt es?

Als Eigenheimbesitzer fragen Sie sich jetzt mit Sicherheit: Welche Heizung ist die beste? Doch eine pauschale Antwort gibt es nicht. Natürlich sollte beim Austausch eine neue sparsamere Heizung angestrebt werden. Damit die Kosten für den Wechsel aber nicht explorieren, beziehen Sie am besten die alte Infrastruktur mit in Betracht. Wenn Sie also eine Ölheizung besitzen, können Sie den alten Konstanttemperaturkessel gegen einen modernen Ölbrennwertkessel austauschen. Befindet sich in Ihrem Altbau hingegen eine Gasheizung, ist es sinnvoller, sich für einen Gasbrennwertkessel zu entscheiden.

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Beide Varianten können als Hybridheizungen in Kombination mit Solarthermie kombiniert werden und sind in diesem Fall auch förderbar. Im Gegensatz zu alten Heizkesseln verarbeiten Brennwertkessel zu einem großen Anteil auch die Energie, die im Abgas enthalten ist. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, auf Heizungssysteme mit erneuerbaren Energieträgern umzusteigen und vom bisherigen Brennstoff abzuweichen.

Dazu gehören beispielsweise folgende Heizsysteme:

  • Pelletheizung
  • Luft-Wärmepumpe
  • Erd-Wärmepumpe
  • Biomasseanlage

Welche Pflichten gibt es bei der Erneuerung von Heizungen?

Tatsächlich ist der Austausch einer Heizung keine freiwillige Angelegenheit. Im Gebäudeenergiegesetzt (GEG) ist festgelegt, dass Eigentümer Heizungen, die mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben werden, nach 30 Jahren erneuern müssen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie alt Ihre Heizung eigentlich ist, werfen Sie am besten einen Blick auf das Typenschild. Das befindet sich in der Regel auf dem Heizkessel und gibt Auskunft über das Alter. Das ist manchmal in der Seriennummer verschlüsselt, lässt sich aber dennoch meist gut erkennen. Ausgenommen von der Pflicht zur Erneuerung sind Brennwert- und Niedertemperatur-Heizkessel, da diese als effizient und energiesparend gelten. Auch für Anlagen, deren Nennleistung unter 4 kW oder über 400 kW beträgt, gilt die Modernisierungspflicht nicht.

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Heizung austauschen ist Pflicht: Bei Verstoß droht Strafe

Als Eigentümer sollten Sie unbedingt im vorgeschriebenen Turnus die Heizung erneuern und Ihre Pflichten einhalten. Denn es handelt sich um mehr als eine reine Empfehlung vom Gesetzgeber. Wenn Sie es versäumen, Ihre Heizung zu erneuern, droht Ihnen ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Des Weiteren sieht das Gesetz ab 2026 ein Verbot für den Neueinbau von Ölheizungen vor. Auch in diesem Fall kann ein Verstoß mit einem Bußgeld geahndet werden.

Kosten für eine Modernisierung der Heizung

Sie möchten Ihre Heizung erneuern und die Kosten kalkulieren? Das ist gar nicht so einfach. Schließlich spielen zahlreiche Faktoren mit in die Rechnung. Beispielsweise kommt es darauf an, für welche Art der Heizung Sie sich entscheiden und wie diese konkret realisiert wird. Entscheiden Sie sich für einen wandhängenden oder für einen bodenstehenden Kessel? Wie sieht die Ausgangssituation in Ihrem Altbau aus?

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Tauschen Sie nur den Kessel aus oder müssen auch alle weiteren Komponenten des Heizungssystems erneuert werden. Aus diesen und anderen Gründen lassen sich die Kosten immer nur grob überschlagen. Tatsache ist aber, dass Sie mit einer neuen Heizung Ihre Nebenkosten senken können, sodass sich die Anschaffung in der Regel schnell amortisiert. Dennoch lässt sich ein bestimmter Preisbereich skizzieren, sodass Sie zumindest eine Ahnung davon bekommen, was es kosten wird, die Heizung zu erneuern.

Gasheizungen oder Ölheizungen mit Brennwerttechnik

Es handelt sich um eine energieeffiziente Alternative zu alten Konstanttemperaturkesseln. Denn der Brennwertkessel nutzt nicht nur die Wärmeenergie des Gases auch, sondern auch die des Wasserdampfes, der bei diesem Vorgang entsteht. Somit hat er eine bessere Klimabilanz. Wenn Sie mit der Brennwerttechnik ihre alte Heizung austauschen, sind Kosten zwischen 5.000 und 15.000 Euro möglich.

Pelletheizung

Als Brennstoff dienen nachwachsende Hackschnitzel und Pellets. Holz gilt als klimaneutraler Brennstoff. Das CO?, das beim Verbrennen entsteht, wurde vorher von den Bäumen, die das Holz liefern, gebunden. Besonders umweltfreundlich ist diese Art des Heizens, wenn die Pellets keine langen Transportwege zurücklegen müssen. Wenn Sie auf diese Art des Heizens umsteigen möchten, sollten Sie mit einem Anschaffungspreis von etwa 14.000 bis 24.000 Euro rechnen.

Wärmepumpen

Wärmepumpen sind ebenfalls eine relativ umweltfreundliche Art und Weise des Heizens. Denn die Energieträger sind unerschöpflich. Eine Luft-Wärmepumpe nutzt beispielsweise die Umgebungsluft zur Erzeugung von Wärme. Sie kostet etwa 13.000 bis 16.000 Euro. Wenn Sie Ihre Heizung mit einer Erd-Wärmepumpe ersetzen, können Sie hingegen mit 10.000 bis 12.000 Euro rechnen. Am besten kombinieren Sie die Wärmepumpe mit einer Fotovoltaikanlage. Diese liefert dann klimafreundlichen Strom, der für den Betrieb benötigt wird.

Solarthermie

Die Sonnenenergie eignet sich hervorragend als erneuerbarer Energieträger für Heizungssysteme. Allerdings reicht sie allein nicht aus, um ein gesamtes Einfamilienhaus zu beheizen. Das gilt vor allem dann, wenn die Sonne viele Tage hintereinander nicht richtig scheint. Vielmehr kann sie als zusätzliche Komponente in einer Hybridheizung genutzt werden. So ist die Kombination mit Brennwertkesseln möglich. Wenn Sie Ihre Heizung mit Solarthermie aufrüsten möchten, kann das 8.000 bis 12.000 Euro kosten.

Heizung Kosten
Gasheizungsanlage mit Brennwerttechnik 5.000 bis 15.000 Euro
Ölheizungsanlage mit Brennwerttechnik 7.000 bis 10.000 Euro
Pelletheizung 14.000 bis 24.000 Euro
Luft-Wärmepumpe 13.000 bis 16.000 Euro
Erd-Wärmepumpe 10.000 bis 12.000 Euro
Solarthermie 8.000 bis 12.000 Euro.

Tipp: Einen Teil der Kosten, die für die Erneuerung Ihrer Heizungsanlage anfallen, können Sie steuerlich geltend machen. Ganze 20 Prozent dürfen Sie über einen Zeitraum von drei Jahren absetzen

Umlage auf den Mieter ist möglich

Vermieter können die Heizung austauschen und die Kosten zumindest teilweise in Form von Mieterhöhungen auf den Mieter umlegen. Grundsätzlich gilt, dass Maßnahmen, die dem Klimaschutz dienen, umlagefähig sind. Das schließt also die Modernisierung einer Heizungsanlage mit ein. Wird allerdings nur eine alte Anlage gegen eine gleichwertige ausgetauscht, ist eine Umlage nicht erlaubt. Außerdem dürfen die gesetzlich geltenden Grenzen für Mieterhöhungen nicht überschritten werden.

Heizung erneuern und Förderung effektiv nutzen

Wenn Sie vorhaben, eine Heizung zu erneuern im Altbau, können Sie von verschiedenen Förderungen profitieren und so die Kosten für die Anschaffung der neuen Heizkomponenten deutlich senken. Die bundesweiten Förderprogramme beziehen sich auf den Wechsel von Ölheizungen und Gasheizungen auf andere energiesparende Systeme.

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Bedingungen für die Förderungen von Öl- und Gasbrennwertheizungen

Da Brennwertheizungen nicht mit erneuerbaren Energien betrieben werden, unterliegt die Förderung gewissen Voraussetzungen. So wird sie nur bei Gasbrennwertheizungen gestattet, die mit dem Zusatz „Renewable Ready” versehen sind. Das bedeutet, dass in der Zukunft eine Aufrüstung auf eine Hybrid-Heizung möglich ist. Des Weiteren werden alle Gasbrennwertheizungen gefördert, die mindestens einen weiteren erneuerbaren Energieträger nutzen. Infrage kommen beispielsweise Solarthermie und Biomasse. Wenn Sie Ihre Heizung austauschen möchten, sollten Sie diese Bedingungen unbedingt im Auge behalten. Sonst kann es passieren, dass Sie die Förderung nicht erhalten.

Förderprogramme für Heizungen mit eneuerbaren Energien

Als grundsätzlich förderungsfähig gelten Heizungen, die gänzlich durch erneuerbare Energien betrieben werden. Dazu zählen Biomasseanlagen, Wärmepumpen und die Solarthermie, die jedoch nur heizungsunterstützend eingesetzt werden kann. Wie hoch die Förderung ist, hängt auch immer davon ab, wie gut ihre Klimabilanz ist. Es ist aber ein Zuschuss von bis zu 45 % möglich.

Heizung erneuern und Förderung einstreichen

Je nachdem von welcher Ausgangsheizung Sie auf welches System umsteigen, können Sie unterschiedliche Fördergelder in Anspruch nehmen. Der Umstieg von alten Gasheizungen wird gut bezuschusst. Noch höher ist das Einsparungspotenzial, wenn Sie alte Ölheizungen erneuern. Dementsprechend steigen auch die Förderungen:

Neue Heizung Förderung beim Umstieg von Ölheizungen Förderung beim Umstieg von Gasheizungen
Gasbrennwertheizung “Renewable Ready” 20 % 20 %
Gas-Hybridheizung 40 % 30 %
Wärmepumpe 45 % 35 %
Biomasseanlage 45 % 35 %

Tipp: Die Förderung beantragen Sie vor Vertragsabschluss beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).

Finanzierung von energetischen Sanierungen

Wenn Sie ein Eigenheim oder ein Mehrfamilienhaus besitzen und dieses komplett energetisch sanieren möchten, können Sie sich für die Finanzierung des Kredits an die KfW-Bank wenden. Seit dem 24. Januar 2022 nimmt diese erst einmal mehr keine Förderanträge an. Dennoch sollte diese Option im Auge behalten werden, da der Antragsstopp durch die KfW auch wieder abgeschafft werden kann.

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