Heizungsmodernisierung: Kosten, Förderung und Vorschriften zur Modernisierung der Heizung
Heizung modernisieren – diese Punkte sind zu beachten
Wer beispielsweise für das Modernisieren der Heizung eine Förderung beantragen will, muss dies unbedingt vor Auftragsvergabe erledigen. Wer seine Heizung austauschen oder die Heizungsanlage modernisieren will, kann Fördermittel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und über die Kreditanstalt für Wiederaufbau eine KfW Förderung beantragen. Eine Förderung erfolgt als Zuschuss oder Kredit, deren Höhe von Art und Umfang der Maßnahmen abhängt.
» Mehr InformationenGefördert werden bis zu 45 Prozent der Kosten für eine Heizungsmodernisierung. Will man für das Modernisieren der Heizung Förderung beantragen, so ist der Antrag immer vor der Auftragsvergabe zu stellen.
Ablauf Heizungsmodernisierung
- Heizung modernisieren – Beratung und Planung durch einen Experten
- die Kosten abschätzen und Online-Antrag beim BAFA stellen
- auf den Bescheid warten
- Auftrag für die Heizungsmodernisierung vergeben
- die Unterlagen wie Rechnungen usw. online einreichen
- einen Zuschuss erhalten
Tipp: Förderung kann nur online beantragt werden. Wer keinen Zugang besitzt, kann hierfür einen Bevollmächtigten bestimmen.
Heizung modernisieren – Voraussetzungen für eine Förderung
Seit 2020 werden reine Öl- oder Gasheizungen nicht mehr gefördert. Staatliche Förderungen gibt es vor allen für Heizungen, die auf erneuerbare Energien setzen. 2021 wurden die Förderungen neu kategorisiert, was sich aber nicht auf die Fördersätze auswirkte. Für 2022 sind keine Änderungen bekannt.
» Mehr InformationenFörderprogramme gelten für Wohngebäude und -Nicht-Wohngebäude. Heizungsmodernisierung wird in der Altbauwohnung ebenso wie im Eigenheim oder Mehrfamilienhaus bezuschusst. Im Bestand muss ein Bauantrag oder -anzeige zwei Jahre alt sein.
Gesetzlich bestehen für Eigentümer die Pflichten, eine Heizung auszutauschen, die mit Öl oder Gas betrieben wird, wenn
- diese 30 Jahre und älter ist
- der Eigentümer nach dem 1. Februar 2002 gewechselt hat und
- der Heizkessel kein Niedertemperatur- oder Brennwertkessel ist
In diesem Fall ist die Heizungsmodernisierung nicht förderfähig:
Um die Heizung zu modernisieren, ist Beratung, Planung und Prüfung der Förderfähigkeit unbedingt zu empfehlen. Man muss beim Modernisieren der Heizung die Kosten kennen, bevor ein Antrag bei der BAFA und KfW Förderung gestellt wird.
Anträge auf staatliche Förderung können stellen
- private Eigentümer und Eigentümergemeinschaften
- Kommunen und Zweckverbände
- Freiberufler, Unternehmen, Organisationen und Genossenschaften
Heizung modernisieren – Kosten, die gefördert sind beispielsweise
- Anschaffung der Heizungsanlage
- Einbau und Inbetriebnahme
- Wartung und Verlängerung der Garantie
- Nebenkosten wie Heizraum umgestalten, Flächenheizung einbauen oder Warmwasseraufbereitung
Welche Maßnahmen tatsächlich gefördert werden, ist im Einzelfall abzuklären und zu überprüfen.
Wer eine Ölheizung modernisieren und durch eine umweltfreundliche Heizung austauschen will, kann bis zu 55 Prozent Förderung erhalten. Will man eine Gasheizung modernisieren und Zuschuss erhalten, dann muss es sich um eine Hybridanlage oder eine Brennwertheizung „Renewable Ready“ handeln.
Tipp: Um Strom zu sparen und die Heizkosten niedrig zu halten, kann es sich auch lohnen, eine Stromheizung zu modernisieren.
Heizung modernisieren – Bonus
- Bonus von 5 Prozent beim Austausch einer Ölheizung
- Bonus von 5 Prozent für die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durch einen zertifizierten Energieberater
Heizung modernisieren – Zuschüsse für verschiedene Heizungsanlagen
Je nach Heizsystem ist der Förderanteil sehr unterschiedlich. Damit beim Modernisieren der Heizung die Förderung richtig beantragt und zugleich in die jeweils optimale Heizungsanlage investiert wird, sind für das Modernisieren der Heizung eine Beratung und Planung erforderlich.
» Mehr InformationenFür die jeweilige Heizungstechnik sind bestimmte Vorgaben festgelegt, damit eine Anlage gefördert wird. Eine Ölheizung oder eine reine Gasheizung ist nicht förderfähig. Gefördert werden Gas-Hybridheizungen, die mit erneuerbaren Energien kombinierbar sind. In der Regel gibt es für Heizungsanlagen bis zu Kosten von 60.000 Euro einen Zuschuss vom BAFA. Zudem haben Länder und Kommunen Programme aufgelegt, die mit den Förderprogrammen des BAFA kombinierbar sind.
Gasheizung modernisieren
Für Gasheizungen gibt es bis zu 27.000 Euro Zuschuss. Diese stoßen deutlich weniger CO2 aus als Ölheizungen und werden daher als Technologie im Übergang staatlich gefördert. Allerdings gelten besondere Vorschriften und Pflichten: Innerhalb von zwei Jahren muss eine Gasheizung zu einer Gas-Hybridheizung umgerüstet sein und mit erneuerbaren Energien versorgt werden.
» Mehr InformationenVariante | mögliche Förderung | Hinweise |
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Heizungsanlage | Förderung BAFA |
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Gas-Hybridheizung | Förderung bis zu 30 Prozent, wenn verschiedene Vorgaben erfüllt sind | bis zu 40 Prozent |
„Renewable Ready“ | Förderung bis 20 Prozent, bei diversen Vorgaben | bis zu 30 Prozent |
Grundsätzlich gilt, dass mehr als 50 Prozent der Energie für Warmwasser und Raumheizung muss aus erneuerbaren Energien stammen.
Heizungsanlage modernisieren mit erneuerbaren Energien
Für Anlagen, die auf Basis erneuerbarer Energien (EE) arbeiten und mit einer umweltfreundlichen Technik das Klima schonen, kann eine staatliche Förderung beim BAFA und ein Darlehen als KfW Förderung beantragt werden. Hierzu zählen Wärmepumpe, Holzheizung oder Solarthermie und andere Systeme.
» Mehr InformationenFörderung BAFA | Heizungsanlage |
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Anlage mit Solarthermie |
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Die staatliche Förderung ist auf 60.000 Euro je Wohneinheit begrenzt, für einzelne Wohnungen sind ebenfalls Höchstbeträge festgelegt. Der Fördersatz steigt um 10 Prozent, wenn es darum geht, eine alte Ölheizung zu modernisieren und noch einmal, wenn das Heizung-Erneuern Teil eines individuellen Sanierungsplans ist.
Solarthermie
Eine Solarthermie-Heizungsanlage wandelt die Sonnenergie in Wärme zum Heizen um. Solarthermie wird in Kombination mit anderen Technologien genutzt. Wann der Einbau von Solarthermie sinnvoll ist, sollte mit einem Energieberater besprochen werden. Häufig lohnt sich Solarthermie zusammen mit einer Holzheizung, da diese im Sommer dann nicht angefahren werden muss.
Solarthermie
- Ertrag der Kollektoren von mindestens 525 kWh/m² und Jahr
- die Frontseite muss transparent abgedeckt sein
- Pufferspeicher
- 30 Prozent Förderung von höchstens 000 Euro
- bis zu 18.000 Euro pro Wohnung
Holzheizung
Eine Biomasse- oder Holzheizung zählt zu den erneuerbaren Energien. Deshalb sind Heizungen, die mit Pellets oder Hackschnitzel beheizt werden, in die Förderprogramme aufgenommen. Ob diese Art zu Heizen für ein Eigenheim in Frage kommt, sollte im Beratergespräch erörtert werden.
Häufig ist eine Holzheizung zu groß. Meist kommen diese Anlagen in die engere Auswahl, wenn für ein Gebäude aus Gründen des Denkmalschutzes aus anderen Gründen eine Dämmung nicht infrage kommt. Die Förderung für eine Holzheizung kann bis zu 33.000 Euro betragen.
Holzheizung
- Feinstaub + CO2 dürfen Grenzwerte nicht überschreiten
- Kesselwirkungsgrad mindestens 90 Prozent,
- Pufferspeicher
- 35 Prozent Förderung von maximal 60.000 Euro
- bis zu 21.000 Euro pro Wohnung
Wärmepumpe
Zuschüsse für eine Wärmepumpe können bei Sanierungen im Altbau beantragt werden. Bis zu 30.000 Euro an Zuschüssen sind möglich. Für einen Neubau gibt es allerdings nur noch eine KfW Förderung. Die BAFA-Zuschüsse im Neubau für eine Wärmepumpe als einzelne Maßnahme wurden 2021 gestrichen.
Wärmepumpe
- Einzelprüfung nach EN 14511 / EN 14825 erforderlich
- hydraulischer Abgleich
- 35 Prozent der förderfähigen Kosten
- höchstens 60.000 Euro, bis zu 21.000 Euro pro Wohnung
Fernwärme
Bei Fernwärme ist keine eigene Heizung mehr nötig. Die gesamte Energie wird beispielsweise von einem nahe gelegenen Kraftwerk geliefert. Kosten verursacht der Anschluss an das Fernwärme-Netz. Diesen Anschluss fördert das BAFA mit bis zu 21.000 Euro. Bedingung für die Zuschüsse ist, dass die Fernwärme mindestens zu 25 Prozent aus erneuerbaren Energien geliefert wird. Die staatliche Förderung erhöht sich, je mehr Anteil an aus erneuerbaren Energien stammt.
Fernwärme
- aus erneuerbaren Energien (25 – 55 Prozent)
- 30 bis 35 Prozent Förderung
Heizung modernisieren – KfW Förderung
Neben den Zuschüssen vom BAFA lassen sich über Programme der KfW für eine moderne Heizungsanlage ebenfalls Fördermittel beantragen. Im Rahmen verschiedener Förderprogramme wie „Haus und Wohnung“ vergibt die KfW Kredite und bietet einen Zuschuss zur Tilgung.
» Mehr InformationenDie KfW fördert eine vollständige Sanierung mit einem Zuschuss bis zu 75.000 Euro zum Beispiel mit dem Programm 461. Für eine Brennstoffzellenheizung wird im Rahmen der KfW Förderung ein Zuschuss bis zu 34.300 Euro gewährt.
Heizung modernisieren – Nachrüsten und Optimieren
Man muss nicht eine komplette Heizung austauschen, um Fördermittel zu erhalten. Einen Zuschuss Staat gibt es auch, wenn eine Heizungsmodernisierung zu einer besseren Energiebilanz führt. Mit einem Antrag auf Fördermittel lassen sich die Kosten um bis zu 20 Prozent verringern. Der Mindestbetrag für einen Antrag auf Förderung liegt bei 300 Euro. Eine Heizungsmodernisierung kann ebenso über eine KfW Förderung in Form eines Darlehens erfolgen.
» Mehr InformationenHeizungsanlage modernisieren – Förderfähige Maßnahmen:
- Hydraulischer Abgleich mit Pumpentausch, Änderung der Pumpenleistung und Vorlauftemperatur, Einstellung der Heizkurve
- Senkung der Rücklauftemperatur
- Dämmung der Heizungsrohre
- Heizkörper modernisieren
- Einbau von Niedertemperaturheizkörpern oder Flächenheizungen
Heizung modernisieren – Steuerliche Förderung von Sanierungsmaßnahmen
Wer einen Altbau, ein Eigenheim oder Mehrfamilienhaus energetisch saniert, kann nicht nur staatliche Förderung für die Heizungsmodernisierung erhalten, sondern auch für weitere Maßnahmen. Gefördert werden auch Einzelmaßnahmen wie beispielsweise das Dämmen von Dach oder Keller, der Einbau neuer Fenster und weitere.
» Mehr InformationenSteuerlich absetzbar sind die Kosten über drei Jahre bis zu einer Obergrenze nur dann, wenn das Eigenheim selbst bewohnt wird und mindestens zehn Jahre alt ist.
Modernisierung der Heizung – ist eine Umlage auf die Mieter möglich?
Die sogenannte Modernisierungsumlage erlaubt es dem Vermieter, einen Teil der Kosten auf die Mieten umzulegen. Dabei muss es sich um eine Modernisierung handeln, Kosten für Erhaltung und Instandsetzung dürfen nicht auf Mieter umgelegt werden.
» Mehr InformationenMieterhöhungen bei Heizungsmodernisierung
- Maßnahmen im Sinne von § 555 b BGB handelt
- Heizkörper modernisieren
- Heizung austauschen oder erneuern
Die Umlage auf Mieter und die Mieterhöhung nach einer Modernisierung sind begrenzt.
Heizung modernisieren – die Vor- und Nachteile
- Umrüstung auf nachhaltige Heizung möglich
- es gibt Fördermittel von Bund und Ländern
- im besten Fall sparen Sie danach Energiekosten
- Kosten für die Umstellung
Fazit
Es lohnt sich, um Heizkosten zu senken, eine Ölheizung, Gasheizung oder Stromheizung zu modernisieren. Bund, Länder und Kommunen fördern Sanierungsmaßnahmen mit erheblichen Zuschüssen und Darlehen. Die Förderprogramme sind vielfach kombinierbar. Entscheidend ist, dass ein Antrag auf Förderung gestellt wird, bevor Maßnahmen durchgeführt werden. Man kann die Heizung erneuern, einzelne Heizkörper modernisieren oder die komplette Heizungsanlage modernisieren. Gefördert werden Einzelmaßnahmen und Maßnahmenbündel zur energetischen Sanierung. Damit die vielfältigen Vorschriften, Gesetze und Pflichten erfüllt sind, raten Experten, einen Sanierungsplan zu erstellen und sich von einem Fachmann beraten zu lassen. Auch für eine Beratung gibt es Zuschüsse vom Staat.
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